Das Leben der Bienen von Maurice Maeterlinck

Das Leben der Bienen

„Ich habe drei Sommer für Demeter-Imker gearbeitet: zwei Sommer für die Theater-Imkerei Sanne Weber am Hofgut Pulsitz und einen für die Demeter-Imkerei „Das süße Leben“ in Schloss Blumenthal. Andreas Bock gab mir das Buch „Das Leben der Bienen“ von Maurice Maeterlinck und schon nach den ersten Seiten war mir klar: Das wird das zweite Hörstück von Fritz Nagel und mir.“

 

Hörprobe

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Portfolio: Das Leben der Bienen

„Diese unbändige Kraft, die ein ausziehender Bienenschwarm entwickelt. Die Luft, der Himmel ist durchdrungen von dieser Energie. Nicht aggressiv, berührend und voll von Leben. Selbst steht man erfüllt, aber doch ungebraucht daneben und spürt, wie wenig alles Bienenwissen das Dasein der Bienen erklärt.
„Das Leben der Bienen“ ist kein Lehrbuch, keine alte Handreichung über die damalige Bienenzucht. Sondern eine poetische Beschreibung dieser Lebensprozesse der Honig-Immen. Nach dem Lesen des Buches half es mir, meinen Platz zu den Bienen zu finden. Ich will weder Bestimmer, noch Ausbeuter sein. Nur ein Begleiter, der immer aufs neue nur Staunen kann.
Richard Schnell nutzt seine Erfahrungen und Eindrücke aus der Arbeit mit Bienen. Durch die Lautmelodie der vorgetragenen Worte Maeterlincks erweckte er in meinen Gedanken diese Naturschauspiele zum Leben.
Fritz Nagel gelingt es durch sein Spiel auf japanischen Bambusflöten, den „buzz“ der Bienen zu entwickeln. Er schickte mich auf eine Reise mit allen Sinnen. Ich war begeistert von diesem Abend.“

Andreas Bock, Demeter-Imkerei „Das süße Leben“

 


 
Für die Hör-Reise »Das Leben der Bienen« hat die Künstlerin Barbara Schnetzler eine Sonnenscheibe aus demeter-Bienenwachs angefertigt. Sie verströmt den Duft des Bienen­stocks und strahlt etwas von der wohl­tuenden Wärme des Honig­staates aus. Sie lässt uns so mit allen Sinnen an der Lebens­reise der Bienen teilnehmen…

 

In kongenialer Weise dargeboten konnte das zahlreich erschienene Publikum die musikalische Lesung von Richard Schnell und Fritz Nagel (eigene Kompositionen, gespielt auf der Shakuhachi, der Kalimba und der Bass-Bansuri) miterleben – Musik, Literatur und die eigens für diese Lesung von Barbara Schnetzler angefertigte Skulptur „Sonnenscheibe“ bildeten ein Gesamtkunstwerk. Im Zentrum stand das – in einer gekürzten Fassung – vorgetragene Buch des Nobelpreisträgers für Literatur und Bienenforschers Maurice Maeterlinck (1862-1949). In einer wunderbar poetischen Sprache erfuhr der Zuhörer unendlich viel über das Leben im Bienenstock während eines ganzen Jahres, beginnend mit der eindrucksvollen, feierlichen Staatengründung bis hin zum Hochzeitsflug der jungen Königinnen – immer der Sonne entgegen.
Seit alters her wurde die Biene als heiliges Tier gewürdigt, auch im Hinblick auf ihre ganz besondere Beziehung zum Menschen. Und an diesem Abend konnte man in vielfältiger Weise Ehrfurcht, ja Demut für dieses Mysterium der Natur empfinden und entwickeln.
In unserer Zeit, in der wir uns weltweit mit dem Bienensterben auseinandersetzen müssen, kann und sollte man sich die Frage stellen, ob die Ursachen dafür nicht wesentlich tiefer liegen und Faktoren wie Pestizide, Gen-Technik, Monokulturen etc. nur Symptome der Problematik sind.
Ist uns nicht vielmehr generell der Respekt vor der Natur und u.a. auch vor der Wunderwelt der Bienen sukzessive verlorengegangen und die wirtschaftlichen Interessen stehen im Vordergrund? Um dieses Staunen neu zu erlernen, die unendliche Weisheit des Wirkens der Bienen wieder zu entdecken, darin lag für mich der tiefere Sinn dieses Ereignisses.

Harriet Gerstendörfer zur Aufführung in München – 8.Februar 2020